Alexander von Senger war ein Architekt und Schriftsteller in Deutschland und in der Schweiz während der Zeit des Nationalsozialismus. Er wurde am 7. Mai 1880 in Genf geboren und ist am 30. Juni 1968 in Willerzell verstorben. Die Ausbildung an der ETH Zürich schloss Senger 1904 mit einem Diplom in Architektur ab und machte sich nach ein paar Praktika in der Schweiz selbständig.
1907 nahm Alexander von Senger an einem Architektenwettbewerb für Bahnhöfe und Verwaltungsgebäude teil und bekam die Leitung der Planung über den Bahnhof St. Gallen. 1911 wurde Senger beauftragt das schweizerische Verwaltungsgebäude der Rückversicherung-Gesellschaft einzurichten. Im Zeitraum 1912-1918 war er gleichzeitig mit dem Umbau des „Hauses zur Linde“ in dem schweizerischen Kanton Aargau beschäftigt. Zu dieser Zeit war er als Architekt, der konservativ geprägt ist und den neubarocken Einrichtungsstil präzise beherrscht, weitgehend bekannt. Im Jahr 1931 schloss sich Senger mit mehreren anderen bekannten, nationalsozialistischen Architekten zusammen, wie zum Beispiel Paul Schultze-Naumburg und Eugen König. Er gehörte nun dem Kampfbund der deutschen Architektenvereinigung an, der eine Teilabteilung des nationalsozialistischen Bundes für deutsche Kultur darstellte. Dieser Bund richtete sich gegen alle modernistischen Einflüsse der Architektur und oft wurden rassistische Angriffe gegen den internationalen Stil thematisiert. Senger prägte vor allem die Begriffe Baubolschewismus und Kulturbolschewismus, die sich bewusst gegen bestimmte Personen richteten,
wie beispielsweise Walter Gropius.
Alexander von Senger pflegte politische Kontakte zu den Nationalsozialisten und konnte 1934 durch die Hilfe von Alfred Rosenberg alleinig für das Lehramt für Bauforschung und Architektur der technischen Universität in München vorgesehen werden. Jedoch lag der Fokus von Senger nicht in der Lehrtätigkeit, sondern in der Arbeit für die Gestapo. Durch seine Beziehungen wurde er 1938 zum Professor ernannt, obwohl er einen mangelhaften Einsatz in seiner Lehrtätigkeit aufwies. Nach Kriegsende wurde Senger sofort entlassen. Er widmete sich auch dem Schreiben von Werken und Schriften, wie beispielsweise „Rasse und Baukunst“, „Krisis der Architektur“ und „Die Brandfackel Moskaus“. Diese drei Werke befanden sich auf der Liste der auszusondernden Literatur. Nach dem Krieg führte Sengers Werg zurück in sein Heimatland Schweiz und veröffentlichte 1964 das Werk „Mord an Apollo“ und 1965 die Streitschrift „Des Sengers Fluch“. In den beiden Werken bezog der Architekt Stellung zu seiner Meinung gegen den Dadaismus und ging auf seine Sicht des Konflikts zwischen der deutschen und schweizerischen Architektur ein. Senger schloss dreimal den Bund der Ehe und hatte insgesamt elf Kinder. Die erste Frau hieß Nanny Karoline Emma Aghte, sie brachte fünf Kinder zur Welt. Mit der zweiten Ehefrau Leonie Zuberbühler bekam er vier Kinder, wovon eines Hugo Hermann von Senger war. Die dritte Frau Dorothee Maria Charlotte gebar zwei Kinder, darunter der am 6. März 1944 geborene Harro von Senger.
Weitere Informationen finden Sie bei Alexander Von Senger.